Viele Schädlinge lieben das Zimmerklima
Für viele Schädlinge ist jetzt Hochsaison, die Zimmer und Kübelpflanzen sind durch den langen Winter geschwächt und ein leichtes Opfer für viele Schadinsekten. Ein Teil der Schädlinge ist so klein, dass sie mit bloßem Auge kaum zu erkennen sind. Deshalb lohnt es sich, die Pflanzen in der Wohnung regelmäßig auf Anzeichen von Befall zu untersuchen. Klebrige Blätter können ein Hinweis auf Blattläuse sein. Viele Lausarten scheiden eine zuckerhaltige Flüssigkeit aus, die sich mit der Zeit durch Rost-Pilze dunkel verfärbt. Unscheinbarer als Blattläuse sind Spinnmilben. Meist wird man auf Befall erst durch feine Gespinste oder Spinnfäden aufmerksam. Die Fäden benutzen sie sogar, um sich draußen vom Wind auf andere Pflanzen verfrachten zu lassen.
Vermehrungsfreudige Tiere
Die meisten Schädlinge an Zimmerpflanzen haben gemein, dass sie sich von Pflanzensaft ernähren. Unterschiedlich aber sind ihre Erfolgs-Strategien. Wollläuse fallen am ehesten durch watteartige Brutstätten an der Blattunterseite oder in den Blattachseln auf. Mit dem weißen Überzug schützen sie sich vor dem Austrocknen. Schildlaus-Befall dagegen erkennt man an den hellen oder braunen Deckelchen, unter denen sich die unbeweglichen erwachsenen Tiere verstecken. Vermehren tun sich alle Schädlinge blitzschnell, deshalb ist es wichtig, sie schon früh zu erkennen.
Ein Ölfilm soll Schädlinge ersticken
In der Wohnung ist die Bekämpfung der lästigen Insekten besonders schwer. Viele der Präparate müssen so angewandt werden, dass die Pflanze tropfnass gespritzt wird. Der beste Platz für eine solche Aktion ist die Badewanne. Hier kann man die Pflanze von oben bis unten einseifen und anschließend abtropfen lassen. Wirksam gegen alle Arten von Schädlingen und zudem ökologisch verträglich sind Mittel auf Rapsölbasis. Man verdünnt sie etwas und besprüht damit die Pflanzen. Der Ölfilm auf den Blättern bewirkt, dass die Schädlinge ersticken. Um sicher zu gehen, sollte man die Behandlung nach einiger Zeit wiederholen. Ein weiteres natürliches Mittel ist Spruzit, ein Natur-Pyrethrum, und Rapsöl. Beide wirken gemeinsam gegen die Schädlinge.
Fressfeinde für Schädlinge per Paket
Eine weitere umweltverträgliche Variante - ohne großen Aufwand - ist der Einsatz von Nützlingen: Florfliegen-Larven haben einen Heißhunger auf Blattläuse, Australische Marienkäfer sind ganz wild auf Woll- und Schmierläuse, Thripse und Spinnmilben werden von so genannten Raubmilben mit Vorliebe verspeist. Die Larven kann man in vielen Pflanzengeschäften bestellen und sich mit der Post liefern lassen. Einmal ausgesetzt, fallen die Nützlinge über die Schadinsekten her und fressen sie auf, oder parasitieren sie. Gibt es keine Schädlinge mehr, gehen die Nützlinge ein oder wandern nach draußen ab. Bevor man sich jedoch Nützlinge bestellt, sollten die Bedürfnisse der Insekten geklärt werden. Viele der nützlichen Helfer brauchen eine Mindesttemperatur und eine hohe Luftfeuchtigkeit.
Abwehrkräfte der Pflanzen stärken
Letzte Alternative sollte die chemische Keule sein. Im Handel gibt es sie als Sprays oder in Form von Stäbchen, die man in die Erde steckt. Pralle Sonne, überheizte Räume und Staunässe im Wurzelbereich können die Pflanzen anfällig machen. Regelmäßiges und maßvolles Gießen und Düngen stärkt die Pflanzen und macht es den Schädlingen schwerer. Richtiges Umtopfen mit guter Erde ist ebenfalls ein wichtiger Faktor für die Stärkung der Pflanzen.