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Bei vielen Völkern ist der Baum heilig und eng mit dem Orakelwesen verbunden.
Als heiliger Baum von Eridu (sumerisch GIŠ.CHAR, GIŠ.KIN, GIŠ.MEŠ;...) wird im mesopotamisch-kosmologischen Verständnis der Weltenbaum oder Baum des Lebens bezeichnet.
Als frühes religiöses sumerisches Zentrum galt vom sechsten bis zum vierten Jahrtausend v. Chr. der Ort Eridu, ehe im dritten Jahrtausend v. Chr. Uruk und später Babylon die Führungsrolle übernehmen sollten. Der heilige Baum von Eridu wurde durch die Jahrtausende in Beschwörungsritualen tradiert:
„In Eridu wuchs der schwarze kiÅ¡kanu an einem reinen Ort. Sein Glanz ist schimmernd wie Lapislazuli. Ãber dem tiefen Abzu breitet er sich aus. Die Lachmu-Wesen nahmen den kiÅ¡kanu in Besitz und sprachen Beschwörungen des Abzu aus."
– Sumerisch-babylonisches Beschwörungsritual
Die Wurzeln des heiligen Baumes von Eridu reichten bis in die Unterwelt, die Baumkrone beherbergte die Sonne und galt als Himmel, der Baumstamm symbolisierte als mittlere Ebene das Leben sowie die Gegenstände auf der Erde.
In ähnlichen mesopotamischen Ãberlieferungen wird neben den zwei heiligen Flüssen auch ein Garten erwähnt, der sich im Bereich des Weltenbaumes befand.